Neu im Museum – Unser Hingucker im November

Ein Blick in die Schatzkiste…

… bei der es sich tatsächlich um die Seekiste von des ehemaligen Schiffsoffiziers Wilhelm Rose (1888-1963) handelt. Der gebürtige Oldenburger begann seine seemännische Laufbahn im Alter von 14 Jahren auf dem Weserkahn Helene, der seinem Vater gehörte. Es folgten zwei Jahre als „Knecht“ auf dem Lotsenschoner Bremen. Schließlich segelte der junge Wilhelm auf der stolzen Dreimast-Bark Mabel Rickmers um die Welt.

Über seinen abenteuerlichen Lebensweg berichtet er selbst in einem kurzen Bericht, den er in hohem Alter für seine Kinder und Enkel verfasste. Bereits während seiner Fahrenszeit hatte er auf jeder Reise tägliche Notizen gemacht, die er in eigenen Log- und Fahrtenbüchern festhielt.  Aus ihnen erfahren wir viele Einzelheiten aus der Seefahrt vergangener Zeiten. Unter anderem über seine Flucht von der am Roten Meer gelegenen Hafenstadt Massaua in Eritrea nach Konstantinopel nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Darüber hinaus vermitteln seine Aufzeichnungen zahlreiche Einblicke in das Hafen- und Wirtschaftsleben Oldenburgs und die Schifffahrt auf Weser und Hunte zur vorletzten Jahrhundertwende.

1919 blieb Wilhelm Rose an Land und eröffnete mit seiner Ehefrau Anni, geborene Schomburg, einen Schiffsausrüsterladen mit Gastwirtschaft am Stau in Oldenburg, einige Jahre später eine technische Schiffsausrüstung mit Segelmacherei, die noch von seinem Sohn und dann von seinem Enkel weitergeführt wurde. Die vielgereiste Seekiste des Oldenburger Schiffsoffiziers ist für uns ein wahrer Schatz, da sie um zahlreiche persönliche Dokumente, Fotografien, Unterlagen und einige Souvenirs aus aller Welt ergänzt wird. Frau Heike Rose, hat diesen historisch wertvollen Nachlass ihres Großvaters nun dem Schiffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser zur Aufbewahrung für die Nachwelt überlassen.