Admiral Brommy

Leben und Werk

Carl Rudolph Bromme, Oberbefehlshaber der ersten deutschen Reichsflotte, kam am 10. September 1804 in Anger bei Leipzig zur Welt. Nach dem Besuch der Navigationsschule in Hamburg, die er 1820 abschloss, fuhr er zunächst auf nordamerikanischen Handelsschiffen und passte dort seinen Namen an die englische Aussprache – Brommy – an. Später wurde er Offizier der griechischen Marine.
Im Jahre 1849 ernannte die Frankfurter Nationalversammlung Brommy zum Oberbefehlshaber des ersten gesamtdeutschen Flottenverbandes.Die private Seite von Admiral Brommy ist ebenso bemerkenswert, wie seine Arbeit im Dienste der griechischen Regierung und des Deutschen Staatenbundes. Der Admiral galt als liberaler Schöngeist, der sich neben der Karriere als Marineoffizier auch als Schriftsteller und Komponist einen Namen machte. Während des Aufbaus der deutschen Flotte lebte Brommy in Brake und heiratete die Kaufmannstochter Caroline Gross.

Das Museum erleben
Das Schiffahrtsmuseum Unterweser zählt bei der Erforschung von Leben und Werk Carl Rudolph Brommes zu den federführenden Institutionen. Bei uns können Sie verschiedene Möbelstücke und Gemälde aus dem Privatbesitz der Familie besichtigen. Wenn Sie neugierig auf Brommys lyrisches und musikalisches Werk sind, können Sie an einer Medienstation hineinlesen und -hören.
Verschiedene Publikationen mit vielen Abbildungen zu Leben und Werk „Brommys“ sind im Museumsshop erhältlich. 

Viel Rauch um nichts

Aufgrund eines schwelenden Konflikts mit Dänemark forderten die deutschen Staaten im Jahre 1848 eine eigene Flotte. Mit einem Schreiben an die Frankfurter Nationalversammlung bot Brommy 1848 seine Hilfe bei dem Aufbau einer Deutschen Reichsflotte an. Am 18. März 1849 wurde Brommy Oberbefehlshaber der Nordseeflottille mit seinem Flaggschiff SMS Barbarossa in Brake. Die Seehafenstadt Brake wurde, neben dem Hauptstandort Bremerhaven, zur provisorischen Marinestation ausgebaut.
Trotz großer Probleme gelang es Brommy eine Flotte aus neun Raddampfern, zwei Segelschiffen und 27 Ruderkanonenbooten aufzubauen. Der erste und einzige Kampfeinsatz der deutschen Flotte unter Brommys Kommando fand während des Schleswig-Holsteinischen Krieges gegen Dänemark statt. Das Gefecht vor dem damals britischen Helgoland am 4. Juni 1849 musste aus Rücksicht vor einem Konflikt mit Großbritannien abgebrochen werden.
Nach der Gegenrevolution 1849 und der Zerschlagung der Frankfurter Nationalversammlung, beschloss der Deutsche Bund 1850 die Auflösung der Deutschen Flotte. Die Schiffe wurden versteigert. 1853 unterzeichnete Brommy den Abschlussbefehl mit der Auflösung aller Marineeinrichtungen.

Das Museum erleben
Waffen, Schiffsmodelle und Bilddokumente im Haus Borgstede & Becker geben einen Einblick in die Geschichte der ersten deutschen Flotte. Die Lithografie „Gefecht vor Eckernförde“ zeigt die Küstenbatterien des Deutschen Bundes im Kampf mit dänischen Schiffen. Eines davon war die Fregatte GEFION. Sie fiel während des Gefechts in deutsche Hände und wurde in ECKERNFÖRDE umbenannt. Ein Modell des Schiffes können Sie im Museum besichtigen. Vor dem Telegraphen an der Kaje liegt außerdem ein Anker der in diesem Gefecht gesunkenen dänischen CHRISTIAN VIII.