Stadtgeschichte

Zollstation Elsfleth

Zoll für den Grafen

Elsfleth ist eine der ältesten Siedlungen an der Unterweser. Erstmals erwähnt wird sie in einer Urkunde von 1220, vermutlich war die Gründung jedoch etwa im 9. Jahrhundert.
Mit der Einführung des Weserzolls durch Graf Anton Günther 1624, erlebte Elsfleth einen starken Aufschwung. Jedes Schiff, das die Weser hinauf oder hinab fuhr, musste an der Zollstation Elsfleth eine Gebühr an das oldenburgische Herrscherhaus entrichten. Kein Wunder, dass sich die reiche Hansestadt Bremen dagegen wehrte und mit kaiserlicher Reichsacht zur Zahlung gezwungen werden musste. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Zoll wieder abgeschafft.

Das Museum erleben
Ein Modell der Zollstation sowie verschiedene Erlasse und Urkunden dokumentieren den Zollstandort Elsfleth, während Klong, die Glocke der Zollwarte, dröhnend ihre Geschichte erzählt.

19. und 20. Jahrhundert

Hafen der Oldenburger

Nicht nur der Zoll trieb die Entwicklung der Stadt voran. Durch die günstige Lage am Zusammenfluss von Hunte und Weser und die Nähe zur Nordsee war Elsfleth lange Zeit wichtigster Hafen des Oldenburger Landes. Über 100 Schiffe hatten hier im 19. Jahrhundert ihren Heimathafen. Sie wurden zeitweise von bis zu 22 ansässigen Reedereien bereedet. Die Stadt verfügte auch über mehrere Werften, die vor allem Segelschiffe bauten.
Mit dem Übergang vom Holz- zum Eisen- und Stahlschiffbau begann der Niedergang der Stadt. Die so genannte „Weserkorrektur“ vergrößerte das Fahrwasser, wodurch der Hafen stark an Bedeutung verlor. Erst Mitte des 20. Jahrhundert siedelten sich wieder Reedereien an.

Das Museum erleben
Die Ratsglocke Kling erzählt Ihnen vom turbulenten Geschäft im Rathaus, wo die Schreibmaschinen nie still standen. Fotografien und Bilder der letzten beiden Jahrhunderte zeigen die Veränderungen der Stadt vom Gestern zum Heute. Beachten Sie auch das große Wandgemälde im Raumdurchgang. Darauf sehen Sie den Erbauer der Villa Steenken, Dr. Christian Ludwig Steenken, in fröhlicher Runde mit seinen Skatbrüdern.