Modell Wilhelm

Ins Museum oder in den Müll? Gefunden, geschenkt oder vererbt – Auf vielfältige Weise kommen Dinge ins Museum. In unserer aktuellen Sonderausstellung „Menschen Schiffe Tüdelkram? Vielfalt bewahren!“ präsentieren wir besondere Objekte. Eine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor.

Modell Wilhelm
Dieses wunderschöne Seemannsmodell stammt aus der Zeit
um 1890. In welcher Funktion der Erbauer und Urgroßvater des
Schenkgebers, Herr Wilhelm Becker, zur See fuhr, ob als Matrose,
Zimmermann oder Schiffsoffizier, ist nicht bekannt. Er fertigte das
gute Stück aus Anlass der Geburt seines Sohnes mit demselben
Vornamen an. Bei genauem Hinsehen ist das Besondere an dieser
kleinen Brigg recht gut zu erkennen. Es ist mit unterschiedlichen
Namen und Namenswimpeln versehen. Während vorn am Bug ganz
deutlich „Willi“ steht, prangt am Heck ein „Wilhelm“. Auf den aus
dünnem Weißbleich geschnittenen Wimpeln lauten die Schriftzüge
„Mathilde“ und „Edelstein“.
Mag sein, dass der Erbauer seine Familie und das Schiff, auf dem das
Modell entstand, in dieser Form verewigt hat, denn der Name der
Ehefrau war tatsächlich Mathilde.
Wilhelm Becker senior stammte aus Brake Klippkanne. Das
ehemalige Wohnhaus der Familie befand sich in der ehemaligen
Hayessenstraße, gegenüber der 1873 eingerichteten „Armenarbeitsanstalt“, die 1980 abgerissen wurde. Heute gehört das
gesamte Areal zum Hafengebiet. Auch Wilhelm Becker arbeitete nach seiner Fahrenszeit im Braker Hafen und war in späteren Jahren für das Traditionsunternehmen J. Müller tätig.

Holz, Garn, Weißblech
Um 1890
Inv. Nr.: 2022/0010
Schenkung: Udo Engels, Nordenham

Menschen Schiffe Tüdelkram? Vielfalt bewahren!
21. Mai 2023 bis 4. August 2024
Haus Borgstede & Becker

Das Projekt wird gefördert von der Oldenburgischen Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachen sowie von der LZO Stiftung Kunst und Kultur.