Kapitän Johann Hinrich Schweichel
Ins Museum oder in den Müll? Gefunden, geschenkt oder vererbt – Auf vielfältige Weise kommen Dinge ins Museum. In unserer aktuellen Sonderausstellung „Menschen Schiffe Tüdelkram? Vielfalt bewahren!“ präsentieren wir besondere Objekte. Eine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor.
Kapitän Johann Hinrich Schweichel
Ernst, aber freundlich blickt er uns entgegen, der Elsflether Kapitän in seinen besten Jahren, im gutbürgerlichen Outfit und im Stil seiner Zeit. Johann Hinrich Schweichel stammte aus einer Familie, die mit der Seefahrt eng verbunden war. Er kam aus Elsfleth und schlug, wie viele seiner Zeitgenossen und in der Region üblich, in sehr jungen Jahren die Seemannslaufbahn ein.
Als Kapitän führte er zahlreiche Schiffe für den Elsflether Kaufmann und Korrespondenzreeder Johann Hinrich Becker, die fast alle auf der Werft von Johann Ahlers, gleichfalls Elsfleth, gebaut worden waren. Unter anderem die Barken ELSFLETH (1852), J. AHLERS (1855), bei der er zugleich Anteilseigner war, die HUMBOLDT (1869-1873), die IDA (1873), an der er ebenfalls Anteile hatte und die den Namen seiner Frau erhielt, und die VINETA (1877-1880).
Auf diesem Schiff starb Johann Hinrich Schweichel, nach mehr als drei Jahrzehnten auf allen Weltmeeren zuhause, im Juli 1880 in Mauritius. Er wurde auf dem Friedhof von Port Louis beigesetzt.
Sein Lebenslauf und die erhaltenen Dokumente werfen ein interessantes Schlaglicht auf die engen sozialen und wirtschaftlichen maritimen Netzwerke der Region im 19. Jahrhundert, die oft durch enge familiäre Bindungen geprägt waren. Ein interessantes Objekt übrigens, ein „Miniporträt“ der
VINETA, gezeichnet auf einem Blatt des sogenannten „Silvertrees“ (Leucadendron argenteum), können Sie in unserer Ausstellung im Telegraphengebäude betrachten.
Öl auf Leinwand
Unbekannter Künstler
Um 1860
Inv.Nr. 2018/0012
Schenkung: Nachlass Christa Paulus, Elsfleth
Menschen Schiffe Tüdelkram? Vielfalt bewahren!
21. Mai 2023 bis 4. August 2024
Haus Borgstede & Becker
Das Projekt wird gefördert von der Oldenburgischen Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachen sowie von der LZO Stiftung Kunst und Kultur.