Aschenbecher aus Berne
Ins Museum oder in den Müll? Gefunden, geschenkt oder vererbt – Auf vielfältige Weise kommen Dinge ins Museum. In unserer aktuellen Sonderausstellung „Menschen Schiffe Tüdelkram? Vielfalt bewahren!“ präsentieren wir besondere Objekte. Eine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor
Der Aschenbecher mit dem Motiv der Berner Kirche stammt von der Firma Ü-Keramik und ist aus den 1950er Jahren. Das 1909 von dem Zinngießer Johann Uebelacker in Ransbach/Weserwald gegründete Unternehmen produzierte bis 1990 und zählte zu den bedeutenden Herstellern so genannter Westdeutscher Kunstkeramik“, die ihre Blütezeit ab Ende der 1940er bis Ende der 1970er Jahre hatte.
Damals stellten in Westdeutschland mehr als 100 Keramik und Porzellanfabriken und private Töpfereien dekorative Gebrauchsgegenstände wie Aschenbecher, Vasen, Übertöpfe, Obstteller und so weiter her. Zu den bekanntesten zählen Scheurich und Carsten Tönnieshof. Ein Begriff ist „Fat Lava“, die sich durch dicke Glasur und kräftige Farben auszeichnet. Werfen Sie einmal einen Blick in Ihren Keller oder auf den Dachboden. In fast jedem Haushalt dürfte ein Blumentopf oder eine Vase aus dieser Zeit erhalten sein.
Johanne Hilde Kannegießer (1915-2011) entstammte väterlicherseits einer Handwerksfamilie, seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Berne ansässig. Ihr Vater, Schlossermeister Diedrich Georg Kollschen, hatte eine Werkstatt nebst Ladengeschäft in der Langen Straße 27, das von ihrem Bruder Georg bis Mitte der 1980er Jahre fortgeführt wurde. Die Familie ihrer Mutter dagegen war aus Lemwerder und der Seefahrt eng verbunden.
Keramik um 1958
Inv. Nr.: 2022/0003
Schenkung: Nachlass Johanne Hilde Kannegießer, geb. Kollschen, Berne
Menschen Schiffe Tüdelkram? Vielfalt bewahren!
21. Mai 2023 bis 4. August 2024
Haus Borgstede & Becker
Das Projekt wird gefördert von der Oldenburgischen Landschaft mit Mitteln des Landes Niedersachen sowie von der LZO Stiftung Kunst und Kultur.